Tasc R30 – Umschaltbare Programmversionen

Der Tasc R30 ist einer der stärksten Schachomputer aus der goldenen Zeit der Brettgeräte. Für den Tasc R30 gibt es vier verschiedene Programmversionen. Von Johan de Koning gibt es die Versionen : 2.20 , 2.23 und 2.50.  Von Ed Schröder gibt es die Version Gideon V 2.1 .

Im Auslieferungszustand wurde das Programm in zwei 128 KByte großen Eproms (1 MBit Eproms) abgelegt. Die Eproms waren zum Glück nicht direkt auf die Platine gelötet, sondern steckten in sogenannten IC-Sockeln aus denen man sie leicht entfernen bzw. tauschen konnte. Nun gibt es (heute) aber auch Eproms mit der vierfachen Kapazität,  der gleichen Gehäuseform und fast gleicher Pin-Belegung.  Diese Eproms haben eine Kapazität von je 512 Kbyte (4 MBit Eproms ). Auf diese Eproms passen nun alle vier Programmversionen gleichzeitig drauf.  Mit ein wenig technischer Raffinesse kann man diese nun so in das Gerät einbauen, daß man mit einem Schalter auswählen kann gegen welche Version man spielen möchte.  Dazu muss man natürlich im Besitz der verschiedenen Programmversionen sein.  Nun gibt es schon einige Beschreibungen im Internet die den eigentlichen Umbau und die teschnischen Details beschreiben.
( Umbau auf Schachomputer.info (1) , TascR30 auf Michael Langs Homepage (2) ).

Daher gehe ich hier nicht weiter darauf ein. Eine Skizze der Schaltung habe ich trotzdem hier aufgeführt.

 

Ein wesentlicher Teil des Umbaus ist die Wahl des Umschalters und der Einbauort im TASC R30 Gehäuse. Es käme mir niemals in den Sinn, das schöne Gehäuse optisch mit einem großen Schalter zu verunstalten. Auch wäre mir das Risiko einer Beschädigung beim Bohren oder Ausfräsen des harten Holzes, viel zu hoch. Daher habe ich eine Lösung gefunden die, bis auf ein vier millimeter kleines Loch auf der Unterseite des TASC nahezu vollständig zurückgebaut werden kann und trotzem ganz leicht zu bedienen ist. Ebenso bin ich kein Freund davon einzelne Beinchen von ICs zu verbiegen und/oder Kabel oder Wiederstände direkt an  Speicherbausteine anzulöten. Auch hier bevorzuge ich eine einfache Adapterlösung bei der ich die Bausteine einfach und jederzeit wieder entfernen, ersetzten oder rückbauen kann

Im folgenden stelle ich nun meine Detaillösungen vor, die ich bei einem Umbau eines  TASC R30 für einen Bekannten erfolgreich umgesetzt habe.

Der Programmwahlschalter

Verwendet habe ich einen Micro Drehschaler der Firma OMRON ( Typ A6RV-101RS).  Dieser hat 10-Stellungen die Digital-Codiert geschaltet werden. Durch die Digitale-Codierung ist er perfekt zur Ansteuerung der zwei zusätzlichen Adressleitungen der beiden neuen Eproms geeignet.  Die beiden zusätzlichen Adressleitungen werden binär angesteuert. Dadurch können  vier verschiedene 128kByte große Bereiche adressiert werden in denen jeweils eine Programmversion liegt.  Der Micro-Schalter hat zehn verschiedene Stellungen die über 4 Bit codiert sind. Der Schalter hat einen Eingangspin und vier Ausgangspins. Diese sind mit den Nummern 1,2,4 und 8 beschriftet.  Je nach Schalterstellung wird der Eingangspin mit keinem, einem oder mehreren der Ausgangspins verbunden (Siehe Bild). Zum Beispiel sind in Schalterstellung 5 der  Pin 1 und der  Pin 4 mit dem Eingang verbunden. Bei meinem Umbau verbinde ich den Eingangspin nun mit GND, den Pin-1 mit der A17 Adressleitungen der beiden Eproms, und PIN-2 mit den Adressleitungen A18 der beiden Eproms. Damit brauche ich nur die ersten vier Schalterstellungen  zum Umschalten zwischen den vier Programmversionen. Die anderen sechs Schalterstellungen werden nicht gebraucht, schalten aber auch immer nur eine Programmversion ein. Besser und ausreichend wäre natürlich die Verwendung eines Schalters der nur vier Positionen hat. Solch eine Version gibt es auch, aber die war in kleiner Stückzahl in Deutschland nicht mit vertretbarem Aufwand in kurzer Zeit zu bekommen.

Einbau des Micro-Drehschalters

Den Schalter habe ich auf der Aluminum-Bodenplatte des Tascs montiert und musste dazu nur ein 4mm großes Loch bohren. Der Drehschalter ist somit von unten zu erreichen und kann mit einem kleinen Schraubenzieher umgeschaltet werden. Es mussten damit keine Änderungen am Holzgehäuse des Tasc R30 vorgenommen werden und das Loch ist auch nur zu sehen, wenn man das Gerät umdreht.

Im Gehäuse habe ich den Schalter auf einem kleinen Holzsockel befestigt, den ich auf das Aluminium geklebt habe. An dieser Stelle ist gerade genug Platz für den Schalter damit er nicht mit der Display-Platine im Oberteil des Gehäuses kollidiert. Mit einem Gummi habe ich den Schalter zusätzlich gesichert. Der Drehknopf geht durch das Holzstück und ca. 1mm durch die Bodenplatte. Er ist also etwas versenkt. Den Filz auf der Bodenunterseite habe ich in genau dem Bereich entfernt. Der Schalter ist damit fast unsichtbar versteckt und stört das optische Erscheinungsbild des Tascs in keinster Weise.
Ergänzung: Vermutlich wäre es sogar einfacher die Schaltervariante ohne den Drehgriff zu nehmen. Dann könnte man sich den Holzsockel sparen und den Schalter direkt mit Heißkleber auf dem Aluminiumboden befestigen.

Einbau der Eproms mit einem Adapter

Je Eprom habe ich zwei IC-Stecksockel ( GS 32P ) genommen und diese aufeinander gesteckt. Dabei habe ich vorher vom unteren Stecksockel (Sockel 1) die beiden Pins/Beinchen für die A17 und A18 Adressleitungen entfernt, da diese auf keinen Fall zum  Stecksockel auf der Platine durchkontaktet werden dürfen.  Einen Pin kann man aus den von mir verwendeten IC-Stecksockeln leicht entfernen, indem man den Pin mit einer Zange hin und herdreht und gleichzeitig nach oben drückt. Irgendwann löst sich der Pin und kann nach oben herausgerückt werden. Dann habe ich von dem oberen Sockel (Sockel 2) den dünnen Teil der beiden Beinchen mit der Kneifzange abgezwickt. An den übriggebliebenen dickeren Teilen, in dem ja später das Beinchen des neuen Eproms steckt, habe ich dann an beide oberen Stecksockeln jeweils ein Kabel an die A17 und A18 Pins gelötet. Ebenso habe ich an  einem der oberen Stecksockel (Sockel 2) die Kabel für die 5V Versorgung und  für GND angelötet. Dann habe ich die Sockel aufeinandergesteckt. Die insegsamt 6 Kabel habe zwischen den beiden Sockeln nach außen geführt.
( zwei Kabel zu A17, zwei Kabel zu A18, ein Kabel zu 5V und ein Kabel zu GND)

Außerhalb habe ich dann die Kabel, die Wiederstände und die Anschlüsse zum Drehschalter entsprechend des Schaltplanes verlötet (Bild: Das ist alles unter dem blauen Isoband versteckt). Fertig war der Adapter bestehend aus zweimal zwei Sockeln.  In Sockel-2 wurden jeweils die  neuen 512kByte Eproms eingesteckt. Und die Beinchen der Sockel-1 wurden anstelle der ursprünglichen 128kByte großen Eproms in den Sockel der Platine gesteckt.

Als letztes habe ich noch eine Anleitung für den Umschalter erstellt.

 

 

 

Pufferakku

Der Tasc R30 hat einen 3.6V Volt, 60 mAh, NiCd Akku eingebaut, der normalerweise nach 10-15 Jahren nicht mehr funktioniert. Oft läuft er dann aus und verursacht einen größeren Schaden auf der Platine. Daher habe ich den Akku ausgelötet und habe statdessen ein Kabel mit Stecker eingelötet. An den Stecker kann man dann jederzeit einen neuen Akku anschließen, und diesen dann aber neben der Platine im Gehäuse platzieren, so dass er im Falle eines Falles nicht die Platine beschädigen kann.

Zustand vor dem Umbau

Zustand nach dem  Umbau

Funktionstest

 

Spannungsmessung für Mephisto Boards

Bei den Mephisto – Brettern der Modul-Serie gibt es verschiedene Spannungsversorgungen. Eine sehr gute Übersicht findet sich im WIKI von Schachcomputer.info : Stromversorgung Mephisto Modulare Reihe.

Es ist also sehr hilfreich zu wissen, welche Spannung nun bei seinem Brett wirklich an den Modulen ankommt.

Dafür habe ich in ein normales Display-Modul einfach eine LED-Anzeige eingebaut, die die Spannung anzeigt.

Dabei handelt es sich um einen Spanungsmesser mit Digital-Anzeige, der seinen Strom direkt von der zu messenden Spannung nimmt. Diese Module bekommt man im 5er Pack für ca. 10€ bei ebay oder amazon.

Mit einem Teppichmesser habe ich in das Gehäuse des Display-Moduls mit einem Teppichmesser den Ausschnitt für die LED-Anzeige herausgeschnitten und die Anzeige dann eingesetzt.  Leider ist die LED_Anzeige so dick, daß sie aus dem Display-Modul heraussteht, also nicht bündig mit dem Gehäuse ist.

Auf der Platine des Display Moduls sind Lötpunkte mit + und – beschriftet. Dort habe ich dann das Rote Kabel an „+“ angelötet und das schwarze Kabel an „-„.

Fertig ist die Spannungsanzeige.

Jetzt kann man das Display Modul (als einziges Modul) einfach in ein Mephisto Modul Brett (München, Exclusive, Modular) einstecken, die Stromversorgung des Brettes einschalten und kann die Spannung sofort ablesen.

Selbstverständlich kann man das Display-Modul auch mit den anderen Programm/Engine-Modulen verwenden. Denn es ist ja nur eine Zusatzanzeige ohne beeinflussung der Funktionen des Display-Moduls.


Achtung:

Sollte ein Board eine sehr hohe Spannung über der üblichen max. 6Volt liefern, dann kann die Elektronik des LCD- Displays zerstört werden. Die Spannungsanzeige sollte dann zwar immer noch funktionieren, aber das Display wäre dann defekt. Vermutlich ist 7 Volt die kritische Spannung, die nicht überschritten werden sollte.
Ich werde prüfen, ob man einen zusätzliche  Schalter einbauen kann, mit dem man die Stromversorgung der Display-Elektronik komplett abschalten könnte. Das wäre dann die perfekte Lösung.